Mittwoch, 13. Februar 2013

Soft-Skills eines Testers (TE)

Hatte sich der Beitrag Welche Skills braucht ein Tester? eher mit den Hard Skills befasst (und die Anforderungen sind nicht gering), so möchte ich nachfolgend einige Soft Skills beschreiben, die nach meiner Ansicht einen guten TE (Test Engineer) ausmachen.

Verlässlich sein
Wenn alle Probleme korrekt und umfangreich dokumentiert werden, kann der Entwickler oder Architekt diese gut nachvollziehen. Das führt nicht zu langen und überflüssigen Diskussionen. Man erwirbt sich nach einer gewissen Zeit auch das Vertrauen bei Anderen, so dass die dokumentierten Abweichungen ernsthaft und zeitnah bearbeitet werden.

Nachhaltig sein
Nutze Werkzeuge und Checklisten. Gestalte die Tests so, dass die Abläufe und Ergebnisse für jeden transparent sind. Nur so sind die Tests auch wiederholbar und Ergebnisse belastbar. "Mach es ordentlich..."

Genau sein
Es zählen nicht nur die schweren Fehler. Auch Schreibfehler in Dialogen gehören nicht in eine Software mit hoher Qualität. Die Aufmerksamkeit des TEs gehört damit allen Details der Software.

Keine Kompromisse zur Qualität eingehen
Was nicht passt, passt einfach nicht. Das muss auf den Tisch. Geht man Kompromisse ein, kommt es zum schleichenden Qualitätsverlust, der mittel- und langfristig für den Kunden dramatisch sein wird.

Ehrliches Reporting zur eigenen Arbeit
Nicht alles kann 100% getestet werden. Nicht jeder Test hat wie geplant funktioniert. Der Zeitdruck bis zu einer Freigabe führt zum Testen nach Risikogesichtspunkten. Und da gibt es auch mal Lücken. Kein Problem, wenn es allen klar ist, und das Risiko begrenzt ist.

Skeptisch sein
Man sollte nicht glauben, dass das abgelieferte Programm fehlerfrei ist und auch das macht, was in der Spezifikation definiert ist. Deswegen sollte man genau prüfen, und alle erworbenen Fähigkeiten dazu einsetzen, Fehler zu finden. Denn es gibt immer welche...

Die Software aus Kundenperspektive betrachten
Versuche beim Test alles aus Sicht des Kunden zu betrachten. Auch wenn das Konzept die Dinge so vorsieht, wie sie dann umgesetzt sind. Das User Interface. Die Stabilität. Die Funktionen. Kann der Kunde so damit leben? Und betrachte die Prozesse. Was ist, wenn er die Software doch anders nutzt?

Kooperativ sein
Jeder macht mal Fehler. Auch der TE. Deshalb versuche immer einen Weg mit deinen Partnern (Entwickler, Projektleiter, Management, Tester, u. A.) zu finden, der auf Kooperation basiert. Ständige Konfrontation bringt einen nicht weiter. Ist man verlässlich, kann man auch sachlich jedes Gefecht positiv ausfechten.

Kommunikativ sein
Mit seinen Partnern muss man die Ergebnisse eines Tests auch besprechen. Es bringt einen nicht weiter, eine Auswertung mit dem Kommentar hinzuwerfen "Das ist Mist". Und für die Partner muss man bei Fragen auch Rede und Antwort stehen.

Lerne aus den Fehlern
Manche Probleme treten immer wieder auf. Nutze dieses Wissen für die Tests, auch wenn das Testkonzept einen interessanten Testfall nicht vorsieht. Exploratives Vorgehen ist sicher auch eine Fähigkeit eines wirklich guten TEs.

Schon wieder eine Menge Qualifikationen, die ein guter TE besitzen sollte. Und die meisten Skills kann man nicht so einfach im Seminar oder Buch erlernen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen