Mittwoch, 20. April 2011

Lebenslanges Lernen - Keynote ASQF Testing DAY

Am 19.04.2011 fand in Nürnberg der Testing und Safety DAY des ASQF (http://www.asqf.de/) statt. Neben den zwei Tracks (5 Vorträge jeweils zu den Themen Test und Safety) gab es eine gemeinsame Keynote von Prof. Dr. Jürgen Mottok von der Hochschule Regensburg Lebenslanges Lernen im Spannungsfeld von Agilität und Disziplin.

Nachfolgend einige seiner Botschaften:
  • Von den drei wichtigen Lernansätzen ist der Konstruktivismus der erfolgsversprechende.
    Das bedeutet: "Wissen entsteht nur auf der Grundlage eigener Erfahrung."
  • Wissen kann nicht vom Lehrer auf den Lernenden übertragen werden.
  • Jeder gestaltet sein Lernprozess selber. Dieser entwicklet sich individuell.
  • Wissen entsteht nur durch Handeln.
  • Menschliche Interaktion ist wichtiger als umfangreiche Dokumentation.
    (Bestätigung eines Leitsatzes aus dem agilen Manifest)
  • Ein vielversprechender Lernansatz ist das Gruppen Puzzle. Eine Beschreibung und weitere interessante Methoden findet man unter http://www.methodenpool.uni-koeln.de/
  • Wer unter Angst lernt, lernt die Angst (Hinweis auf Manfred Spitzer)
  • Werte unterstützen das Lernen und die Leistung. Werte sollten im Team gemeinsam definiert werden.
  • Die Software Factory ist ein Irrglaube.
  • Zum Lernen braucht man ein gewisses Spannungsumfeld
  • Um die Retrospektive (Bestandteil Scrum) effizienter zu gestalten, hat er in seinen Projekten gute Erfahrungen mit persönlichen Lernlogbüchern (jedes Mitglied des Entwicklungsteams führt eines) gemacht.

Ich hatte zu einem späteren Zeitpunkt noch die Möglichkeit mit ihm ein paar Punkte persönlich zu diskutieren:
Durch Folien oder bei gesprochenem Wort nimmt der Empfänger der Botschaften nur ca. 20% auf. Durch eigenes und gecoachtes Handeln kommt man zu einer Wissens-Erwerbsqoute von ca. 80%.
Damit findet der sogenannte Know-how Transfer oft nicht statt. Denn dazu müsste der Lehrende intensiv den Lernenden coachen (man beachte was dies für die Übergabe von Aufgaben bei einem Mitarbeiterwechsel bedeutet).
Bei diesen Annahmen stellte ich in Frage, wie große Unternehmen mit permanenter Fluktuation einen CMMI Level 5 erreichen und dauerhaft sichern wollen, worauf ich die Antwort bekam, das hinter den indischen Unternehmen mit CMMI Level 5 schon ein großes Fragezeichen zu machen ist...

Gedanken zur diesen Botschaften:
- Checklisten mit Aufagen- und Prozessbeschreibungen sind zwar gut, aber...
- Mitarbeiter entwickeln durch selbst durchgeführte Testaktivitäten zum guten Tester/Testmanager (die Theorie ist Beiwerk)

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