Einen hervorragenden Vortrag hielten die beiden Autoren Bernd Schindelasch und Claudia Gelhaus von der Telefongesellschaft EWE TEL GmbH. Beide stellten den Ansatz ihres Unternehmens zur Einführung eines Risikomanagements zur Steuerung von Produkt- und Projektrisiken vor.
Zu jedem Release wird ein QS-Plan erstellt, in dem alle Produkt- und Projektrisiken aufgeführt werden. Dazu wird neben FMEAs auch eine Risikomatrix genutzt, mit der alle Testfälle (strikte Ableitung aus den Anforderungen) bewertet werden. Nachfolgend sind einige Punkte (nicht vollständig) der Matrix
aufgezeigt:
- Kritikalität des Geschäftsfalls
(Auswirkung auf den Geschäftsprozess, betroffene Kunden, Anpassungshäufigkeit) - Fehler - Eintrittswahrscheinlichkeit
(Veränderung des Geschäftsprozesses, Qualität der Konzepte, Häufigkeit Fehler in der Vergangenheit) - Komplexität der Anforderung
(Bewertung anhand der Eingabedaten, Schnittstellen, des Prozesses)
Über die Matrix werden alle Testfälle bewertet, und eine Priorität für die Durchführung der Testfälle festgelegt. Dazu wird ein Werkzeug verwendet, mit dem alle Aufgaben des risikobasierten Testen durchgeführt werden. So hat der Testmanager jederzeit den Überblick über die Prioritäten, die Testdurchführung, den Testfortschritt und die Testergebnisse. Mit diesem Wissen können gute Entscheidungen ("data beats opinion") über den Auslieferungszeitpunkt, auch aufgrund der Testaufwandsplanung die mit dem Werkzeug durchgeführt wird, getroffen werden.
Zur Weiterentwicklung der Vorgehensweise werden TPI Assessments durchgeführt. Insgesamt ein sehr interessanter und schon reif wirkender Ansatz, den Test (und damit auch das Projekt) über ein Risikomanagement zu steuern.
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